Klarheit und Sicherheit ins Spiel bekommen – Jessica Wissmann blickt voraus auf die Partie in Leipzig

Am morgigen Freitagabend ist die SGS zu Gast bei RB Leipzig und will endlich das erste Erfolgserlebnis in der laufenden Saison feiern. Nach dem missglückten Start in die Spielzeit brauchen die Essenerinnen Punkte, um aus dem Tabellenkeller zu entkommen.
Die Gedanken an die jüngste Partie in Leipzig könnten dabei Hoffnung machen, denn am vorletzten Spieltag der abgelaufenen Saison gewann die SGS Essen bei RB mit 3:0. Die Torschützen damals waren Julie Terlinden, Annalena Rieke und Ramona Maier. Es war der bis heute letzte Sieg in einem Bundesligaspiel für die Lila-Weißen.
Damit sich ein solcher Erfolg wiederholt, hat Jessica Wissmann, die nach der Freistellung von Thomas Gerstner und Robert Augustin interimsweise die Leitung der Mannschaft übernommen hat, einen klaren Plan. „Wir müssen schnell eine gewisse Klarheit in unser Spiel bekommen. Jede Spielerin muss exakt wissen, was ihre Aufgabe auf dem Feld ist“, betont die 34-Jährige. „Außerdem dürfen wir nicht wieder in den ersten Minuten des Spiels in Rückstand geraten, damit wir vielleicht auch das Momentum ein bisschen auf unsere Seite ziehen können. Wir müssen taktisch diszipliniert sein, immer wieder die richtigen Räume besetzen und aus dieser klaren Struktur heraus versuchen, Nadelstiche zu setzen.“
Doch auch die Leipzigerinnen sind nicht so in die Saison gestartet, wie sie sich das vermutlich erhofft hatten. Mit vier Punkten aus den ersten fünf Spielen stehen die Sächsinnen auf Platz zehn in der Tabelle und sind seit dem ersten Spieltag, an dem sie mit 2:0 beim 1. FC Köln gewannen, sieglos. Zuletzt gab es ein 1:1 Remis in Nürnberg.
„Leipzig ist eine Mannschaft, die einen ganz klaren Plan hat und diesen gegnerübergreifend durchzieht“, meint Wissmann über den kommenden Gegner. „Sie spielen aus einer guten Struktur hinten raus und versuchen dann immer wieder hinter die Kette zu kommen. Sie sind auf jeder Position top besetzt, fühlen sich in ihrem System sehr wohl und wirken komplett eingespielt. Für uns wird es darum gehen, Sicherheit in unser eigenes Spiel zu bekommen und daraus in unser Spiel mit dem Ball zu kommen.“
Darüber hinaus wird Wissmann zufolge besonders das Mentale eine große Rolle spielen. „Wir haben in einer für die Mädels turbulenten Woche viele Einzelgespräche geführt und darin versucht, die richtigen Impulse zu setzen und die Mannschaft abzuholen. Jetzt gilt es, das auch auf den Platz zu bringen.“
Persönlich ist es für Wissmann, die vor ihrer Zeit in Essen im Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Kaiserslautern arbeitete, der erste Auftritt an der Seitenlinie in der Frauen Bundesliga. „Ich bin angespannt, aber nicht aufgeregt. Ich habe volles Vertrauen in die Mannschaft, vor allem wenn ich sehe, wie wir miteinander trainiert und gesprochen haben und wie die Mädels sich reingekniet haben, alles aufzusaugen. Mir geht es gut damit und ich hoffe, dass wir etwas aus Leipzig mit nach Hause nehmen können.“
© SGS-Bericht
Last update: 09.10.2025 21:28
Last update: 20.02.2020 - 21:42